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Die Villa Wippermann

 

Die Villa Wippermann – das 3. Haus der Kultur

Das dritte Haus der Kultur liegt etwas abseits der beiden Schieferhäuser, im Bereich des neuen Stadtparks. Es ist die Villa Wippermann, in der zuletzt, bis zum Juli 2014, das Bauamt (bzw. der Fachbereich „Bauen und Wohnen“ wie es heute heißt) untergebracht war. Der Bau der Villa begann im Jahre 1892 und wurde 1895 im Stil einer Großbürgervilla fertig gestellt. Bauherr war der Fabrikant Gustav Adolf Wippermann mit seiner Frau Aline, einer geborenen Lüsebrink. Sie wohnten in der Villa mit ihren drei Kindern Margarete (* 02.11.1884), Elisabeth (* 30.06.1890) und Hugo (* 26.04.1889) sowie dem Personal. Ursprünglich war die Villa einmal von einer Mauer umgeben und hatte ein schmiedeeisernes Eingangstor, das nach dem Vorbild des Versailler Schlosses gestaltet worden war. Die Mauer existiert schon lange nicht mehr und das schmiedeeiserne Eingangstor von einst wurde im Heimatmuseum ausgestellt. Anfang Januar 2017 überlegte man im Bauamt, ob man das Tor vielleicht symbolisch und ohne eigentliche Funktion an einem der beiden Eingänge an der Frankfurter Straße wieder anbringen könnte. Eine genaue Planung gab es allerdings noch nicht und es war auch noch unklar, wie man dies am besten bewerkstelligen könnte. Robust und wetterfest genug sei das Tor allemal hieß es.

Auch mehrere Umbauten fanden im Laufe der Zeit an der Villa statt. So bereits 1910 mit dem Küchenanbau auf der Nordseite und der Aufstockung der Veranda. Es folgte die Schließung der Veranda mit Umbau zu Wintergärten auf beiden Etagen. In den 1970er Jahren wurde durch die Stadt Halver das Dachgeschoss ausgebaut und die Giebel teilweise drastisch verändert.Nachdem Aline Wippermann am 26.04.1916 verstarb und der Sohn Hugo am 04.05.1917 im Ersten Weltkrieg gefallen war, starb am 15.01.1927 auch Gustav Adolf Wippermann. Die Villa ging nun in den Besitz der beiden Töchter Margarete und Elisabeth über. Da beide aber inzwischen verheiratet waren und nicht mehr in Halver lebten, wurde die Villa vermietet. Nachdem die Unternehmerfamilie Schnöring einige Zeit dort lebte, bezog 1934 der Zahnarzt Karl Schartmann mit seiner Familie einen Teil der Villa und richtete in der Veranda seine Praxis ein. 1958 zog die Familie aus der Villa wieder aus und zwei Jahre später auch die Praxis. Elisabeth Linke verkaufte fünf Jahre nach dem Tod ihrer Schwester Margarete, im Dezember 1950, die Villa an die Stadt Halver. Die nutzte sie dann für unterschiedliche Ämter.

Im Zuge des Regionale-Projektes Häuser der Kultur zieht nach der Villen-Sanierung das Heimatmuseum als Regionalmuseum in die Villa Wippermann. „Bleibt zu hoffen, dass dann auch Baumaßnahmen für ein barrierefreies Heimatmuseum durchgeführt werden“, wünschte sich die Hilfe für Behinderte in einer „aktuellen Kurzmeldung“ vom 18. Januar 2014. Rollstuhlfahrer waren nämlich im alten Heimatmuseum leider ausgegrenzt. Und auch in der Villa Wippermann wird das Museum wieder im ersten Stock untergebracht. Deshalb war der Wunsch der Initiative Hilfe für Behinderte umso verständlicher. Im Erdgeschoss hingegen wurden ein Ausstellungs- und Veranstaltungsraum sowie ein Multimediaraum geplant.

Das dritte Haus der Kultur stand mit dem Auszug des Bauamtes in der dritten Juliwoche 2014 und den Umzug des Kulturmanagers David Babin im Oktober 2014 ins Rathaus dann kurz vor dem Sanierungsbeginn. Nachdem das Jobcenter in der Von-Vincke-Straße 26 ausgezogen und in das renovierte alte Postgebäude eingezogen war, war auch das alte Jobcentergebäude renoviert worden, damit dort das Bauamt einziehen konnte.

Im Februar 2015 scheinen die Planungen weitgehend abgeschlossen zu sein und erste detaillierte Entwürfe für ein denkmalgerechtes soziokulturelles Zentrum wurden bekannt. Demnach erfüllte sich der Wunsch der Initiative Hilfe für Behinderte nach einer Barrierefreiheit, denn neben dem Treppenhaus ist ein Aufzug geplant, der dann auch die Rollstuhlfahrer in die oberen Etagen und somit ins neue Regionalmuseum befördern kann. Und auch an ein Behinderten-WC im Erdgeschoss ist gedacht.

 

Wenn alles gut geht, so ließ Michael Schmidt, der Fachbereichsleiter Bauen und Wohnen, damals verlauten, könne Mitte März 2015 der Bauantrag gestellt werden. Zudem war man zuversichtlich bis Anfang 2016 die rund 1,1 Millionen Euro teuren Baumaßnahmen abgeschlossen zu haben. 70 % der Kosten (770.000 Euro) werden durch die Regionale-Mittel gefördert. Und wenn das Gerüst vom Gebäude entfernt wird, kann man auch mit der Baumaßnahme des neuen Stadtparks beginnen...

 

Die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen beginnen

Im Juni 2015 wurde bekannt, dass bereits vor einiger Zeit von einer Restauratorin im Erdgeschoss an mehreren Stellen ein gemalter Deckenspiegel entdeckt wurde. Die Experten vermuten indes, dass sich dieses Deckengemälde über die ganzen unteren Wohnräume, die später den Salon für Veranstaltungen bilden sollen, hinziehen. Sie möchten sie so gut es geht erhalten.

Am 31. August 2015 wurde die Villa Wippermann komplett eingerüstet. Es wurde nun also ernst. Die Fassade des Gebäudes musste komplett aufpoliert werden. Dazu wurde sie zunächst gesandstrahlt und dann hochdruckgereinigt. Da dies wegen der Stuckarbeiten sehr behutsam vonstatten gehen musste, waren dafür bis zu vier Wochen veranschlagt. Und parallel zur Reinigung begann auch schon der Aufbau der Fassade. Dafür waren zwei Monate angesetzt. Und auch die Arbeiten an dem neuen Dach sollten parallel beginnen.

Währenddessen war man auch darum bemüht die Villa Wippermann als Denkmal in die Denkmalliste eintragen zu lassen. Das macht sicherlich auch mehr Sinn, als dies jemals bei den Schieferhäusern der Fall war. Am 30. September 2015 war es dann soweit und die Aufnahme der Villa in die Denkmalliste wurde vollzogen.

Nachdem die Villa fertig eingerüstet wurde, ist sie verhüllt worden. Dies geschah nicht wie einst bei der Reichstagsverhüllung durch das Künstlerehepaar Christo und Jeanne-Claude, die 1995 aus dem Reichstag für wenige Tage ein Kunstwerk machten, sondern durch die Bauarbeiter zum Schutz vor Wetter und der Umgebung.

Bis Mitte November 2015 lag man in der Zeitplanung der Baumaßnahmen bereits rund drei Wochen im Rückstand. Wie bei solchen Bauvorhaben allgemein bekannt, gab es mal wieder mehr zu tun als man gedacht hatte. Das lag vor allem am Holzwerk, wo es mehr Fäulnis und Schädlingsbefall gab als erwartet. Die Maurerarbeiten gingen dagegen einigermaßen zügig voran und auch die alten Dachgauben waren bereits durch neue ersetzt worden, die wieder den ursprünglichen entsprachen. Bis Dezember 2015 wollte man auch das Dach und die Regenrinnen fertig haben.

Anfang April 2016 war der Innenausbau in vollem Gang. Nach der Elektroinstallation waren die Sanitären Bereiche und die Heizung an der Reihe. Der Einbau des Aufzuges war für Mai geplant. Der zeitliche Rückstand von rund drei Wochen zur ursprünglichen Planung konnte nicht mehr aufgeholt werden. Die Fertigstellung der Arbeiten wurde dann auf Ende August bzw. das Ende der Sommerferien geschätzt.

 

CDU veranstaltet öffentliche Führung durch die Villa-Baustelle

Am 13. Juli 2016 hat die CDU-Fraktion Halver um 18.00 Uhr eine Führung durch die Baustelle Villa Wippermann gemacht. An dieser kostenlosen Führung konnten alle Interessenten teilnehmen. Die Führung wurde unter fachlicher Leitung von Michael Schmidt, dem Fachbereichsleiter Bauen und Wohnen der Stadt Halver und der Architektin Dorothea Ossenberg-Engels aus Altena für die Bürger der Gemeinden und Städte Oben an der Volme gemacht. Diese konnten sich dabei über den aktuellen Stand der Sanierungsmaßnahmen informieren. Wie in diesem Zusammenhang bereits jetzt bekannt wurde, haben sich die voraussichtlichen Gesamtkosten zur Sanierung der Villa Wippermann nach aktuellem Stand noch einmal um rund 100.000 Euro auf nunmehr insgesamt (mindestens) 1,2 Millionen Euro erhöht. Inzwischen hieß es auch, dass 80 % davon gefördert würden.

 

Spindeltreppe als Fluchtweg im Außenbereich

Als eine der letzten größeren baulichen Maßnahmen an der Villa Wippermann wurde Ende September 2016 die metallene Spindeltreppe im Außenbereich der Villa angebracht, die als Fluchtweg bei Gefahren dienen soll. Mit einer Höhe von über zehn Metern reicht sie vom Boden bis ans oberste Fenster. Die Treppe steht frei und ist nicht an der Wand der Villa verankert, da die Mauer nicht griffig genug ist um die Stabilität zu gewährleisten. Angefertigt wurde sie von der Firma Bolte und Knuth Stahl- und Metallbau GmbH aus Halver. Das zentrale Rohr der Treppe hat einen Durchmesser von 32,6 cm und ist 1,6 cm dick.

Währenddessen fanden im Innenbereich noch zahlreiche Arbeiten statt. Feininstallationen, Malerarbeiten und das Verlegen von Fußböden machten hier noch einige Arbeitsstunden notwendig.

 

Trauungen in der Villa Wippermann

Ambientetrauungen, so werden die Trauungen außerhalb des Standesamtes an einem besonderen Ort genannt. Dies war in Halver bisher bereits in der Heesfelder Mühle möglich, wo das Angebot gut angenommen wurde. Neu hinzugekommen sind nun in diesem Jahr Ambientetrauungen in der Villa Wippermann. Dort finden die Termine nicht samstags, wie in der Heesfelder Mühle, sondern während der Woche zu den üblichen Öffnungszeiten statt. Weitere Infos und Terminreservierungen erhalten Sie am Standesamt Halver bei Frau Christiane Sayk. Auch telefonisch unter der Rufnummer 02353-73134.

 

Alle Informationen zur Villa Wippermann, die das neue Regionalmuseum betreffen, finden Sie auf der Menüseite „Das Regionalmuseum“.

Zum Umfeld der Villa Wippermann finden Sie Informationen auf der Menüseite „Der Stadtpark

 

Quellen- und Literaturhinweise

Allgemeiner Anzeiger: „Fachbereich zieht um“; Allgemeiner Anzeiger, 16.07.2014
Allgemeiner Anzeiger: „Villa Wippermann: Neuer Standort für altes Tor geplant“; Allgemeiner Anzeiger, 05.01.2017

Bleichert, Jacqueline: „Villa Wippermann – Eine Villa für die Öffentlichkeit“PDF-Broschüre, 2021

Hesse, Florian (flo): „CDU-Führung durch Villa Wippermann“; Allgemeiner Anzeiger, 23.06.2016
Kämper, Friederike: „Denkmalschutz für die Villa“; Allgemeiner Anzeiger, 01.09.2015
Kämper, Friederike: „Die Geschichte der Villa Wippermann“; Bell Verlag & Medien oHG o.J., Flyer des Heimatverein Halver e.V. [2017]
Lorencic, Sarah: „Villa Wippermann als Trauort"; Allgemeiner Anzeiger, 19.01.2019 
Mester, Dana: „Sind durch das Grobe durch“; Allgemeiner Anzeiger, 29.09.2016
Ruthmann, Detlef: „Villa Wippermann: Planung befindet sich auf der Zielgeraden"; Allgemeiner Anzeiger, 20.02.2015
Salzmann, Monika: „Ein Gebäude im Wandel“; Allgemeiner Anzeiger, 16.07.2016
 

 


Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 12.12.2021 18:29:28 Uhr.


  

 

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