Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.

 

Die Schanzmannsmühle

 

Geographische Lage der Schanzmannsmühle

Die Schanzmannsmühle liegt im südlichen Teil des Halveraner Gebietes, außerhalb des Stadtzentrums an der Kreisstraße K3 unweit der Grenze zu Kierspe. Die nächsten Nachbarorte sind Giersiepen (Halver) im Südwesten und im Norden Schulten Hedfeld (Halver), zu dem auch die Mühle offiziell gehört. Schanzmannsmühle ist neben dem Mühlennamen heute fast so etwas wie eine Ortsbezeichnung von Halver geworden, da die Mühle zu den anderen Häusern in Schulten Hedfeld recht abseits liegt und noch heute ehemalige Hinweisschilder aus der Zeit, in der die Mühle noch denkmalgeschützt war zur Mühle weisen. Die geographische Höhe beträgt 341 Meter über NN. Sowohl zum Stadtzentrum Halver, als auch zum Zentrum von Kierspe beträgt die Entfernung rund 6 Kilometer. [Abb. oben links: Hinweisschild zur Mühle. Abb. oben rechts: Anfahrt zur Schanzmannsmühle von Schulten Hedfeld aus kommend. Fotos (2): Axel Ertelt.]

Südlich der Schanzmannsmühle liegt die Kerspetalsperre. Der Schultenhedfelder Bach oder auch die Hemecke, ist ein Zufluss zur Kerspetalsperre. Er wurde zur Nutzung der Wasserkraft in einem Teich bei der Mühle aufgestaut.

Die Schanzmannsmühle liegt an, oder in unmittelbarer Nähe von, folgenden Wander- oder Radwegen:

  • Rundwanderweg Schanzmannsmühle
  • Der Halveraner Rundweg
  • Der Halveraner Ortsrundwanderweg
  • Der Rönsahler Ortsrundwanderweg A6 (Rund um die Kerspetalsperre)

 

Die Mühlengeschichte

Die Schanzmannsmühle wurde früher auch Schultenhedfelder Mühle genannt. Sie ist eine ehemalige, denkmalgeschützte Mühle, die erstmals im Jahre 1858 urkundlich erwähnt wurde. Ihre Entstehung, die 1857 als „Fruchtmahlmühle“ angekündigt wurde, dürfte ebenfalls um das Jahr 1858 liegen. Der Königliche Landrat des Kreises Altena beurkundete am 21. August 1876 „dem F. W. Schanzmann zu Schultenhedfeld“ die Erlaubnis „unter Beachtung der polizeilichen Vorschriften“ eine Gastwirtschaft zu betreiben.

Im Jahre 1897 teilte der Kreisausschuss Ernst Schanzmann schließlich mit, dass an die Weiterführung der seinem Vater F. W. Schanzmann erteilten „Wirtschaftsgenehmigung“ noch einige Forderungen geknüpft sind. Einige dieser Forderungen betrafen die Räumlichkeiten der Mühle oder die Einzäunung des Mühlenteiches. Bemängelt wurde zudem das Fehlen eines „geeigneten Pissoirs“. Die größte Forderung war jedoch die einer „bindenden Erklärung“, dass bei einer etwaigen Anlegung eines Verbindungsweges (dieser später angelegte Weg ist heute die Kreisstraße K3) zu den umliegenden Ortschaften der dafür benötigte, in seinem Besitz befindliche Grund und Boden „kosten- und lastenfrei an die Gemeinde Halver abzutreten“ sei.

Abb. oben links: Die Genehmigung des Königlichen Landrats von 1876 zum Betrieb einer Gastwirtschaft.

Abb. unten links: Die ursprüngliche Mühle vor dem Brand von 1910. Im Vordergrund Ernst Schanzmann.

Im Jahre 1910 brannte das Gebäude ab und wurde im Folgejahr zweistöckig wieder aufgebaut. 1944 verstarb Fritz Schanzmann, der Sohn von Ernst Schanzmann. Deshalb wurde die Mühle von Ernst Schanzmann an seinen Enkelsohn, den Bäcker Gerhard Schanzmann, übergeben. Dieser führte dann bis zu seinem Tod im November 1982 gemeinsam mit seiner Frau Charlotte die Mühle. Sie führte die Gaststätte danach bis zum 31. März 1997 alleine weiter.

Abb. unten rechts: Die Mühle beim zweistöckigen Wiederaufbau im Jahre 1911. Fotos (3):  Familienarchiv Schanzmann. Mit freundlicher Genehmigung von Frau Astrid Schanzmann.

 
 
 
Noch kurz vor seinem Tod strebte Gerhard Schanzmann an, dass die Mühle mitsamt ihrem eisernen Wasserrad unter Denkmalschutz gestellt wird. Die Mühle wurde dann am 06. Dezember 1982 in die Liste der Baudenkmäler eingetragen. Die dort angegebene Adresse „Schultenhedfeld 3“ ist jedoch falsch. Die offizielle Mühlenadresse lautet „Schulten Hedfeld 9“. Doch mit dieser Bezeichnung können viele Leute nichts anfangen und selbst für den Briefverkehr sollte man da lieber den Namen der Mühle verwenden.
 
 

[Abb. oben: Ernst Schanzmann (rechts im Vordergrund) und sein Sohn Fritz Schanzmann (links im Hintergrund) vor dem alten Mühlrad. Abb. unten links: Das Mühlrad, das noch heute unter Denkmalschutz steht. Fotos (2):  Familienarchiv Schanzmann. Mit freundlicher Genehmigung von Frau Astrid Schanzmann.]

Ursprünglich hatte die Mühle ein Wasserrad aus Holz, das später durch ein eisernes Wasserrad ersetzt worden war. Dieses war im Laufe der Zeit stark angerostet und wurde dann 1983 im Zuge des gerade erteilten Denkmalschutzes durch ein verzinktes Wasserrad ersetzt.

Im Jahr 2007 wurde die Mühle aus- und teilweise Behinderten gerecht umgebaut. Dazu musste der Denkmalschutz aufgehoben werden. Nur das Wasserrad blieb ohne das Gebäude in der Denkmalliste stehen.

 

Restaurant- und Hotelbetrieb

Bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Mühlenbetrieb aufgegeben. Seitdem ist die Schanzmannsmühle als Gastronomiebetrieb weit über die Grenzen Halvers hinaus bekannt geworden. Das alte, restaurierte Wasser­rad der Mühle wurde bis in die heutige Zeit teilweise noch betrieben.

Eine Kastanienallee führt von der Kreisstraße 3 zur weit über 100 Jahre alten ehemaligen Gaststätte Schanz­manns­mühle. Die war ein beliebtes Wochenendziel für Ausflügler und Motorradfahrer. Diverse Veranstaltungen, Konzerte und Events trugen zur Beliebtheit bei. Der zwischenzeitlich wieder geöffnete Gastronomiebetrieb wurde am 08. August 2013 endgültig geschlossen, was viele Stammgäste bedauerten. Auch wenn die Schanzmannsmühle danach keine Gastronomie mehr angeboten hat, der Hotelbetrieb indessen lief noch bis zum Frühjahr 2016 trotz einiger gegenteiliger Gerüchte weiter. Im Frühjahr 2016 wurde die Schanzmannsmühle verkauft und die Website der Schanzmannsmühle geschlossen und aus dem Netz genommen.

[Abb. oben rechts: Die Kastanienallee von der K3 zur Mühle. Foto (1): Familienarchiv Schanzmann. Mit freundlicher Gnehmigung von Frau Astrid Schanzmann.]

 

Literatur- und Quellenverzeichnis

Allgemeiner Anzeiger: „Jause der Schanzmannsmühle bleibt geschlossen“; Allgemeiner Anzeiger, 04.03.2013
Jung, Alfred: „Halver und Schalksmühle. Untersuchung und Gedanken zur Siedlungsgeschichte des Amtes Halver, eines alten Kirchspiels im sächsisch-fränkischen Grenzraum“; in: Altenaer Beiträge. Arbeiten zur Geschichte und Heimatkunde der ehemaligen Grafschaft Mark 13, ISSN 0516-8260, Freunde der Burg Altena, Verlag Der Märker, Altena 1978
Pfannschmidt, Yvonne: „‚…Erlaubnis ertheilt, Gastwirtschaft zu betreiben’“; in: Hallo Halver (Stadtmagazin für Halver, Beilage des Allgemeiner Anzeiger), Datum unbekannt
Schanzmann, Astrid: Persönliches Gespräch am 24.09.2015 und Emails
Schanzmannsmühle: „Wir über uns“; www.schanzmannsmuehle.de [1], [27.02.2015]
Schanzmannsmühle: „Zimmer“; www.schanzmannsmuehle.de [1], [27.02.2015]
Wikipedia: „Schanzmannsmühle“de.wikipedia.org24.04.2013 
 

 
[1] Die ehemalige Website der Mühle wurde mit dem Verkauf der Mühle aus dem Netz genommen und existiert heute nicht mehr.
 

Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 16.10.2019 16:37:52 Uhr.

 

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.